Margaretenschlucht
Margaretenschlucht
Besondere Pflanzenwelt zu entdecken Durch die Margarethenschlucht stürzt sich der Flursbach von der Hochfläche hinab zum Neckar. Mit dem Einbruch des Rheingrabens vor etwa drei Millionen Jahren hob sich der Buntsandsteinschild des Odenwaldes an, in den sich der Neckar eingegraben hat. Die Seitenbäche blieben oben "hängen". Sie bildeten in der obersten Schicht, dem Röt, ein Hochtal, im darunter liegenden Plattensandstein dagegen tiefe Schluchten und Klingen, die vom Hochwasser ausgewaschen wurden. Die Margarethenschlucht ist ein besonders interessantes Exemplar dieser Schluchten, auch weist sie eine interessante Pflanzenwelt auf. Seit 1940 steht sie unter Naturschutz. Die Schlucht kann auch durchwandert werden. Der Weg ist sehr steil mit hohen Stufen und bei feuchter Witterung zum Teil sehr rutschig.
https://wosonst.eu/klettern-durch-die-erdgeschichte/
„Steinmännchen“ in der Margaretenschlucht in Neckargerach?
Was manchem als schöner Brauch erscheint, kann der Tier- und Pflanzenwelt schaden - Besucher werden um Rücksicht gebeten
Mit dem Frühling beginnt die Wandersaison. Unterwegs in der Natur, bauen manche Menschen gerne „Steinmännchen“ entlang ihres Weges. Im Naturschutzgebiet „Margaretenschlucht“ in Neckargerach kann dies jedoch die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt stören. Besucher werden daher gebeten, aus Rücksicht auf die Natur die Wege nicht zu verlassen, das Bachbett nicht zu betreten und keine Steine zu sammeln oder aufzuschichten. Verstöße gegen die Naturschutzgebietsverordnung können mit einem Bußgeld geahndet werden.
In vielen Bergregionen der Welt mögen sich Wanderer an den kleinen Steinhaufen erfreuen – für wildlebende Tier- und Pflanzenarten kann das Sammeln und Aufschichten von Steinen eine Beeinträchtigung bedeuten, die sogar gefährlich werden kann. In besonderem Maße gilt dies für den Feuersalamander: Er ist von der Verbreitung der „Salamanderpest“ bedroht, die durch Wanderer eingeschleppt werden kann und für die Tiere den Tod bedeutet. Durch das Stöbern im Bachbett werden außerdem Salamanderlarven und andere Tiere aufgescheucht, die unter den Steinen Deckung suchen.
Viele weitere seltene oder gefährdete Arten leben in der feuchtkühlen Margaretenschlucht. In Felsspalten gedeiht etwa der seltene und streng geschützte Europäische Dünnfarn. Nicht zuletzt stört das Absammeln von Steinen die natürlichen Prozesse von Verwitterung, Abtragung und Transport, die in der Schlucht seit Jahrtausenden ablaufen.
Zum Schutz der Natur gelten in der Margaretenschlucht laut Naturschutzgebiets-Verordnung deshalb unter anderem folgende Regeln:
- Wege nicht verlassen
- Bodengestalt einschließlich der Wasserläufe nicht verändern
- Pflanzen nicht beschädigen und Tiere nicht beunruhigen (Hunde anleinen!)
Helfen Sie mit, den Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu bewahren, indem Sie diese Regeln respektieren. Verstöße gegen die Verordnung können gemäß § 69 des Naturschutzgesetzes Baden-Württemberg mit Bußgeldern bis zu 15.000 Euro geahndet werden.
Hintergrundinfo Salamanderpest
Die Salamanderpest wird durch den Chytridpilz (Bsal) ausgelöst und breitet sich derzeit in Deutschland aus. Stand 2024 wurde der sogenannte „Salamanderfresserpilz“ in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen bei heimischen Schwanzlurchen nachgewiesen. Die Krankheit befällt die Haut der Lurche, die Infektion verläuft in der Regel tödlich. In den Niederlanden, Belgien und Deutschland hat die Erkrankung bereits zu lokalen und regionalen Bestandsverlusten geführt. Der Pilz bildet sehr beständige Dauersporen und kann nach dem Tod des Tieres lange Zeit im Wasser und in feuchtem Material überleben. So kann der Erreger auch durch feuchte Erde an Schuhsohlen von einem Gewässer zum nächsten gelangen.
Weitere Infos: https://www.bfn.de/aktuelles/salamanderpest-als-gefaehrdungsursache-fuer-schwanzlurche